Die Koss Story – innovativ dem Klang verpflichtet
Die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts standen im Zeichen wichtiger Entwicklungen in der Musik. Rock ‚n‘ Roll, Gibson Les Paul, Fender Telecaster und Stratocaster, um nur einige wichtige Meilensteine zu nennen. Und 1953 gründete dann John C. Koss eine Firma für den Verleih von Fernsehgeräten unter seinem Namen. 1957 wurde dann ich geboren und bereits ein Jahr später brachte John C. Koss mit seinem Partner Martin J. Lange mit dem SP/3 den ersten Stereokopfhörer der Welt auf den Markt.
Koss setzt Trends
1962 kommt das erste Modell der legendären Pro-Serie auf den Markt, der Pro 4. Dieser Kopfhörer ist im Wesentlichen unverändert in der Pro-Serie als Pro 4AA weiter erhältlich, lediglich akustische Feinabstimmungen wurden vorgenommen, sowie der Kopfbügel verändert und immer wieder die Materialien an den aktuellen Stand angepasst.
Der erste Kopfhörer mit Electrostatic-Technik von Koss erscheint im Jahr 1966. Das Modell K 2+2 wurde 1971 vorgestellt. Dabei handelt es sich um den ersten Kopfhörer mit Quadrophonie. Beide Serien beziehungsweise Entwicklungen waren eine Zeitlang erfolgreich im Markt, allerdings war die Quadrophonie spätestens mit den ersten Entwicklungen der Surround-Technik obsolet, der Gedanke konnte sich niemals richtig durchsetzen. Elektrostatische Kopfhörer gibt es zwar nach wie vor, sie sind aber zu einem absoluten Nischenprodukt geworden, die Technik ist zu aufwendig, die entsprechenden Kopfhörer immens teuer, der Aufwand rechtfertigt hier keineswegs den Zweck. Zum Kult-Objekt entwickelte sich das Modell Porta Pro, welches 1984 erstmals präsentiert wurde und seitdem fast unverändert gebaut wird. 1991 übernahm Michael J. Koss, der Sohn des Gründers, die Geschäftsführung.
Die Porta Pro’s
Der Porta Pro ist wohl der bekannteste Kopfhörer von Koss und genießt in audiophilen Kreis so etwas wie Kultstatus. Er ist sehr kompakt für einen On-Ear Kopfhörer, seine Comfort Zone Polster nehmen den Druck von den Ohren und er lässt sich in mehreren Stufen an den Nutzer/ die Nutzerin anpassen. Neodym-Magnete sorgen als dynamisches Element für einen perfekten Klang in dieser Preisklasse (65,- €).
Zur Zeit umfasst die Porta Pro Range neben dem Classic noch 4 weitere Modelle, Porta Pro White hat einen Weißen Body mit schwarzem Bügel, der Hot Red ist mit roten Applikationen versehen, beide haben zusätzlich einen praktischen Transportbeutel. Beide limitierten Sondermodelle kosten 70,-€ ebenso wie der Porta Pro black, der komplett in schwarz gehalten ist.
Abgerundet wird die Porta Pro Serie mit dem Porta Pro KTC (Bild), der als als Headset für Mobilgeräte von Apple gedacht ist, mit dem KTC-Element lassen sich zahlreiche Funktionen von iPod, iPhone und iPad steuern.
 Die Koss Touch Control (KTC) Technologie funktioniert selbstverständlich auch mit allen Android – Devices, sie stellt die Funktionen Lautstärke laut/leise, Anruf-Annahme, Vorwärts-/Rückwärts-Sprung und Play/Pause zur Verfügung.
Die technischen Daten bei allen Porta Pro’s sind identisch, der angebotene Frequenzgang reich von 15 Hz – 25 kHz, der Klirrfaktor liegt unter 0,2 %, die Empfindlickeit ist mit 101 db SPL/1mW angegeben und die Nenn Impedanz liegt bei 60 Ohm.
Die Porta Pro Serie jedenfalls ist für all diejenigen Menschen, die keine In Ear Hörer für unterwegs mögen und einen guten Klang bei einem guten Preis/Leistungsverhältnis wünschen eine perfekte Lösung, zudem ist der Tragekomfort ausgezeichnet.
Die Pro’s
Die Pro Serie umfasst vier Kopfhörer mit den Bezeichnungen 3AA, 4AA und 4AAT, sowie dem neuen Pro 4S, der den 4AAAT ersetzt, den wir noch im Test hatten. Vor allem in amerikanischen Studios sind die Koss Pro Kopfhörer häufig zu finden, sie gelten aber auch bei vielen Hi-Fi Puristen als erste Wahl, wenn es um möglichst unverfälschte Klangwiedergabe geht.
Beim 3AA handelt es sich um einen hochwertiger Studiokopfhörer mit titanbeschichteter Membrane, dynamischem Element und Sauerstoff-freien Kupferspulen. Der Frequenzgang liegt bei 15 – 20.000 Hz, die Nennimpedanz bei 60 Ohm und die Empfindlichkeit bei 100 db SPL/1mW. Mit einem Klirrfaktor von unter 0,1 % liefert er ein sauberes und ausgewogenes Klangbild und ist bei einem Preis von 145,- € eine kostengünstige Alternative zu manch anderem Hörer der europäischen Marken.
Der 4AA ist der Klassiker von Koss. Er ist nach wie vor in vielen Aufnahme- und Rundfunkstudios rund um den Globus im Einsatz. Seine robuste, schwere Ausführung sorgt für lange Lebensdauer bei intensivem Gebrauch, gefällt mir persönlich aber nicht so sehr, weil dem 4AA dadurch etwas „militärisches“ anhaftet. Seine Daten hingegen sprechen eine deutliche Sprache, der Frequenzgang reicht von 10 bis 25.000 Hz, der Klirrfaktor liegt unter 0,1%, die Empfindlichkeit ist mit 95 db SPL/1mW angegeben und die Nennimpedanz mit 250 Ohm. Dies verleiht dem 4AA eine fast schon audiophil zu nennende Klangcharakteristik bei einem unschlagbar günstigen Preis von 185,- €.
Für lediglich 15,- € mehr kann Mensch sich allerdings den 4AAT anschaffen, der wesentlich weniger wuchtig wirkt und eine zeitgemäße Eleganz an den Tag legt. Er wurde ebenfalls konzipiert für professionelle Anwendungen. Eine titanbeschichtete Membrane, Neodym- Magnete, Sauerstoff-freie Kupferspulen und dynamisches Element sorgen für eine Klangcharakteristik, die nicht nur wegen der identischen Daten mit dem 4AA zu vergleichen ist, er wäre für mich auf jeden Fall die erste Wahl.
Fazit
Koss ist eine Firma, die hervorragende Produkte baut und meines Erachtens viel zu sehr auf dem europäischen Markt unterschätzt ist. Bei uns jedenfalls sind und bleiben Koss Kopfhörer im Einsatz und wir sind uns sicher, dass wir noch mehr von und über diese Firma zu berichten haben werden. Gespannt sind wir jedenfalls auf den Pro 4S, den wir Euch sobald wie möglich in einem Test vorstellen werden.
Klaus Linke
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